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Neuer Anwärterlehrgang im November - Ebi Hoth im Gespräch

Details

Der Herbst beginnt, immer ein Zeichen, dass die Saison am Laufen ist. Der Kreisfußballverband MSP deckt nicht nur die Spiele seines riesigen Kreises ab, sondern stellt auch Schiedsrichter für das Land ab. Wie die aktuelle Situation aussieht, verriet uns Ebi Hoth als Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses.

Herr Hoth, die Saison ist am Laufen. Verraten Sie uns mal kurz den Aufwand, die Sie und ihr Team Woche für Woche leisten?

Die Saison ist sieben Spieltage alt und ich muss gestehen, dass wir im Augenblick ein Mammutprogramm absolvieren. Da sind zum einen die Ansetzungen, die eine Vielzahl an Stunden verschlingen. Hinzu kommt die Planung und Durchführung des ersten Förderkaders, der jetzt gelaufen ist und der natürlich auch nachgearbeitet sowie ausgewertet werden muss. Die Planung des nächsten Kaders steht schon auf der Agenda.

Momentan wird der erste Anwärterlehrgang geplant, der im November stattfinden wird. Und natürlich müssen wir mit den Mentoring weiterkommen und die Beobachtungen der Schiedsrichter dürfen wir auch nicht vernachlässigen, wobei hier dann auch noch für jeden Schiedsrichter der beobachtet wurde eine Auswertung geschrieben werden muss.

Die Mannschaften müssen je nach Spielklasse eine bestimmte Anzahl an Schiedsrichtern melden. Wie und wann kann ich eigentlich Unparteiischer werden?

Die Anmeldungen für den kommenden Anwärterlehrgang laufen. Dieser wird wie gesagt im November in Neubrandenburg stattfinden. An drei Wochenenden(09./10 – 16./17. und 23.11.) kann man sich dann das theoretische Rüstzeug für einen Schiedsrichter holen. Danach geht es dann unter Mentoring auf die grüne Wiese. Hier sollte dann der Anwärter sein gelerntes Wissen in die Praxis umsetzen. Zudem bekommt man dann Tipps und Hinweise von einem Mentor und nach ca. drei Spielen erhält der Anwärter dann seinen Schiedsrichterausweis.

Immer wieder hört man von Gewalt auf den Fußballfeldern. Wie sieht es in der aktuellen Saison aus?

Leider lesen wir von anderen Regionen immer häufiger von solchen Vorfällen, ich hoffe und wünsche mir, dass diese Welle nicht in unser Bundesland vorstößt. Im Großen und Ganzen sind wir hier in M/V und speziell in unserem Kreis davon verschont, obwohl man manchmal auch von verbaler Gewalt sprechen kann! Es gibt immer wieder Menschen und Gruppierungen, die denken mit ihrem bezahlten Eintritt haben sie einen Freifahrtschein erworben und dieser wird dann an uns Schiedsrichtern ausgelassen. Leider schreckt natürlich solch ein Verhalten auch die Gewinnung junger Schiedsrichter ab.

Wie ist das Verhalten der Verantwortlichen?

Auch hier müssen wir positiv denken und arbeiten. Es gibt eben die ruhigen Vertreter und es gibt auch die impulsiven. Im Kreis ist es nicht anders als in der Bundesliga. Vor allem dürfen wir als Schiedsrichter Emotionen nicht vergessen, es geht um Sieg und Niederlage. Auch hier ist das Problem wieder bei den unerfahrenen und jungen Schiedsrichtern zu suchen. Diese haben noch nicht den Mut zum Sanktionieren. Die Verantwortlichen nutzen das dann aus. Trotzdem muss ich hier auch klar feststellen, dass die Masse ruhig und auch sehr umgänglich ist. Wobei sich die meisten Trainer auch immer in die Rolle der Schiedsrichter versetzen sollten und auch bedenken müssen, dass der Unparteiische es auch als Hobby betreibt und Fehlentscheidungen (wenn es welche sind)sicher nicht mit Absicht getroffen werden.

Gibt es Probleme mit den Ansetzungen?

Leider muss ich diese Frage mit einem klaren JA beantworten. Als erstes möchte ich an dieser Stelle unseren beiden Ansetzern, Marko Metschulat und Hannes Gottstein, ein großes Lob und Dankeschön aussprechen. Was diese Beiden an Zeit und Nerven ans Bein binden, ist schon manchmal unmenschlich.

Im Augenblick ist das wirklich unser größtes Sorgenkind. Zum einem werden die Ansetzungen im DFBnet nicht oder sehr zögerlich bestätigt. Leider gibt es an den Spieltageswochenende auch immer sehr kurzfristige Ausfälle und Absagen, aus den verschiedensten Gründen und es gibt auch leider Nichtantritte von Schiedsrichtern. Bis jetzt ist es uns gelungen, dass noch kein Spiel wegen Fehlens eines Schiedsrichters ausgefallen ist.

Außerdem kommt jedes Wochenende eine große Anzahl von Landesansetzungen dazu. Am letzten September-Wochenende hatten wir sage und schreibe 27 Schiedsrichterpositionen aus dem Landesfußball zu besetzen. Dieses werde ich bis zur erweiterten Verbandschiedsrichterauschusssitzung beobachten und dann im LFV Ansprechen, um hier eine Lösung zu finden.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Persönlich natürlich Gesundheit. Im Fußball gibt es schon Gedanken und Wünsche, die ich mir mache. Manchmal sind es nur die kleinen Dinge, die viele Sachen enorm erleichtern würden.

Zwei Beispiele fallen mir spontan ein. Seit es den elektronischen Spielberichtsbogen gibt, den ich übrigens Klasse finde, fehlt mir leider die Bindung zum Trainer. Meistens ist es so, dass die Vereine hier einen Beauftragten haben und dieser dann die Einträge und die Bestätigung vornimmt. Oft ist es sogar so, dass der Trainer nicht mal zum Handschlag vor bzw. nach dem Spiel vorbei kommt. So etwas ist schade. Des Weiteren würde ich es begrüßen, dass die Mannschaften sich wieder in der Mitte (wie bei vielen anderen Sportarten auch und früher war es auch so) gegenüber stehen und sich sportlich verabschieden. Auch dies gehört einfach zum Sport dazu. Ich werde diesen Gedanken auch schriftlich an den DFB schicken. Vielleicht können wir ja etwas zum Positiven ändern.